Ferienbeginn 2010 – Kurzurlaub in Kärnten

Gleich zu Ferienbeginn entspannen wir uns heuer für ein paar Tage in Bad Kleinkirchheim, dem aus dem Ski-Weltcup bekannten kleinen Ort am Südrand des Kärntner Nationalparks Nockberge. Es ist ein relativ günstiger Urlaub im erst kürzlich renovierten Ferienheim der Post. Pascal genießt es - gemeinsam mit uns Um dem Stau auf der Nord-Südachse Brenner zu entgehen, fahren wir am Samstag entspannt über den Felbertauern und besuchen auf der Hinfahrt in Lienz noch Mama, Peter und Renate mit Rebecca. So erreichen wir Bad Kleinkirchheim erst gegen 18:00 Uhr, aber der Zimmerschlüssel ist deponiert und gespannt können wir unsere Unterkunft erkunden. Ein geräumiges 3-er Zimmer mit Dusche/WC erfüllt unsere Erwartungen. Besonders der Kühlschrank für Getränke usw. ist angenehm. Der erste Abend – wir spazieren entlang des Tiefenbachs ins Zentrum, wo sich auch die St. Kathrein-Therme befindet, aber da sich der Hunger einstellt, kürzen wir das Sightseeing ab und sitzen bald im Restaurant und testen Kärntner Kasnudel.

Sonntag, 11.07.2010. Nach einer geruhsamen Nacht hat uns heute das Frühstücksbuffet sehr angenehm überrascht, weshalb wir es ziemlich ausgedehnt haben. Anschließend fahren wir nach St. Oswald, einer Ortsparzelle in einem kleinen Seitental und gondeln mit der Brunnach-Kabinenbahn zur Brunnachalm auf 1902m ins Nationalparkgebiet Nockberge. Hier auf der Brunnachhöhe kann man im Almduftgarten auf Hängematten, roten 2er-Sofas oder in Strandkörben entspannen und den würzigen Duft des Echten Speik schnuppern, für den dieses Gebiet berühmt ist. Wer rastet, der rostet! Wir wandern nordseitig durch Lärchenwald sanft abwärts zur idyllischen St. Oswalder Bockhütte – und da heute am Sonntag die Hütte stark frequentiert ist – gleich weiter aufwärts zu den Felsformationen der Roten Burg . Unterhalb des 2226m hohen Mallnock, einer der vielen Nocken hier, geht’s hinauf zum Brunnachgatter, wo wir zwar keinen Speik, dafür ein gestrenges Organ der Naturwacht entdecken, welcher mit umgehängtem Fernglas die sanften Hänge vor etwaigen Naturfrevlern bewacht. Der Echte Speik, eine unscheinbare Pflanze – die auch wir während unseres Aufenthalts nirgends entdecken konnten – verströmt seinen Duft nicht aus den Blüten, vielmehr aus den Wurzeln. Laut Beschreibung soll der herbe Duft über den Bergkuppen keine besondere Spürnase erfordern, die Landschaft ist eingebettet in ein frisch, würziges Dufterlebnis – insbesondere in den Monaten Juli und August. Na, ja!! Wir haben am Abend die Willkommens-Probe des Speik-Duschbads getestet – besonders ausgiebig natürlich Pascal – und sind so dem Dufterlebnis erlegen.

Im Norden türmen sich Gewitterwolken, wir wandern auf der Kuppe über den breiten Wanderweg zur Brunnach-Bergstation, wo wir uns in einem der Strandkörbe des Almduftgarten entspannen, bevor wir die paar Schritte hinübergehen zum „Panoramarestaurant“ einem schmucklosen Gebäude, ausgerichtet zur Massenabfertigung hungriger Schifahrer während der Schisaison. Uns schützt es heute allerdings vor dem unvermittelt hereinbrechenden Platzregen. Während Pascal und ich wieder Kärntner Kasnudel und Angelika einen Kaiserschmarren genießen, trudeln tropfnasse Wanderer ins Haus. Mit der Bahn gehts wieder ins Tal und am Abend ins Thermal-Römerbad, ganz in der Nähe unserer Unterkunft.

Montag, 12.07.2010. Heute sind wir früher beim Frühstück, um es richtig genießen zu können. Anschließend spazieren wir entlang des Tiefenbachs 15 Minuten hinüber zur Kaiserburgbahn.

Eine "Stein"-Sammlung bei der Kathrein-Gedenkstätte am Tiefenbach Im bäuerlichen Dorfmuseum

Gestern haben wir das „Galerie-Ticket“ für zwei Fahrten gelöst, das bei beiden Bahnen gilt, weshalb wir beim heutigen schönen Wetter mit der Kaiserbahn hinaufgondeln zur Kaiserburg auf 2055m.

Kaiserburg Bergstation auf 2055 m Die Seilbahnstation ist wirklich einer Kaiserburg nachempfunden Kaiserburg - Bergstation und Restaurant

Ober der Kaiserburg-Bergstation, heute unser 1. Gipfel Ein schöner Rundumblick Auch hier treffen wir wieder auf das bereits bekannte rote Sofa auch die roten Polsterpflanzen sehen wir wieder Von den Frühlings-Anemonen sind nur mehr die haarigen Quirle zu sehen Blumenpracht neben der Bergstation Pascal fotografiert eifrig

Von der Bergstation ist der Wöllaner Nock 2145m gut erreichbar.

Die Pflanze schützt sich mit ihren behaarten Blättern vor Austrocknung die Echte Edelraute P1000753 Angelika und Pascal auf dem Wöllaner Nock

Vielleicht sehen wir vom Vordernen Wöllaner Nock 2090m, noch weiter? Und nachher könnten wir beim Rückweg in der Walderhütte einkehren. Locker geht es abwärts und auf die südlich vorgelagerte Kuppe. Hier blüht ein richtiges Pflanzenparadies.

Weißzüngel, ein Knabenkrautgewächs Katzenpfötchen P1000773 Kurz hinauf zum Vorderen Wöllaner Nock 2090m An den Nordostflanken blühen noch die Alpenrosen das Kohlröasl, Brunelle P1000788 P1000794

Pascal und ich finden immer wieder ein Fotomotiv, bis die hoch auftürmenden Wolken im Norden bei Angelika Erinnerungen an das gestrige Gewitter auslösen.

Blick zur Walderhütte Bärtige Glockenblume auf dem Rückweg zur Kaiserburg Vom Pfaffeneck geht der Blick hinunter auf eine Alm

Ohne Einkehrschwung auf der nahen Hütte geht es über das Pfaffeneck zurück zur Bahn – es ist weiter als zuerst gedacht – und wieder hinunter ins Tal.

nicht mehr weit bis zur Bergstation beruhigt, noch hält das Wetter Technik - bei der Mittelstation Waldtratte (Kaiserburgbahn)

Wieder im Tal, bemerken wir erst, wie angenehm die Temperatur auf der Höhe war. Während Angelika und Pascal zum Zimmer spazieren, laufe ich noch eine kleine Runde über die Sonnseite. Zu unserem anschließenden Besuch im Thermalbad fahren wir dann mit dem Auto, mittlerweile tobt sich nämlich das befürchtete Gewitter aus.

Blick zur Ortsparzelle Bach, mit unserer Unterkunft im Post-Sozial.

Dienstag, 13.07.2010. Schade, die Tage gingen zu schnell, heute reisen wir schon wieder ab. Auf der Heimfahrt machen wir Halt beim Granatium in Radenthein. Um halbzehn sind wir schon dort, und müssen noch etwas warten, bevor die Führung mit anschließendem Kristallschürfen los geht. http://www.granatium.at/

Vor dem Granatium Zuerst der Rundgang im Stollen

Erst geht es durch das Museum, wo Kristalle und natürlich besonders die roten Granaten und daraus gefertigte Schmuckstücke zu sehen sind. Danach helmgesichert in den Stollen, wo früher die Granaten geschürft wurden. Im Bergwerksstollen hat es konstant 9 Grad und einige Besonderheiten zu bewundern. Ein sehr kleiner See, eine Quarzader mit Pyrit, und im UV-Licht leuchtende Sterne in der Dunkelheit der Stollendecke.

Eine Granatdruse Quarzader mit Pyrit in der Dunkelheit des Stollens leuchten weiße Sinter im UV-Licht

Aus dem Stollen ins Freie, die Sonne wärmt wieder. Wir stehen im Schürfgelände neben dem Kaninger Bach, wo in der meterhohen Glimmerschiefer-Gesteinsschicht die Radentheiner Granat-Edelsteine herausgeklopft werden. Jeder erhält eine kurze Einführung, Schutzbrille und einen Spitzhammer. Zu Mittag haben wir eine Handvoll, zum Teil auch recht schöner Stücke herausgearbeitet, von denen wir drei anschleifen lassen, um den roten Kristall sichtbar zu machen.

Um ein Erlebnis reicher, fahren wir weiter nach Lienz und nach einem Kaffee bei Oma über Südtirol zurück ins Ländle.

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