Mit dem Wälderbähnle von Bezau nach Bersbuch

Ein sonniger warmer Sonntag im Herbst. Von einer Bergwanderung sind Angelika und Pascal nicht zu überzeugen, als mir einfällt, daß wir noch einen Gutschein für’s Wälderbähnle haben. P1010367 Die Begeisterung ist groß, auch bei Hannah und Felix, die gerne mitkommen. Es ist schon Mittag, als wir durchs waldreiche Laternsertal hinauffahren zum Furkajoch. Jede Menge Motorräder sind dort, auf der beliebten Ausflugsstrecke, auf der Paßhöhe beim Kiosk abgestellt. Über den Paß geht’s in den Bregenzerwald, hinunter nach Damüls und weiter bis Bezau. Wir können noch in aller Ruhe die Fahrkarten (Kombikarten für die Museumsbahn und Sommerrodelbahn) lösen und im Cafe hinterm Bahnhof ein Schoko-Vanille-Tüteneis schlecken.

Walter, einer der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins BWB, ist so nett, und zeigt mir noch die Lokremise mit der zweiten Dampf- und der Diesellok. Um 13:45 ist Abfahrt, Dampf steigt auf, ein Pfiff und unser Bähnle beginnt mit der 5 km langen Fahrt nach Bersbuch. Im holzgetäfelten Buffetwagen besorge ich einen „Piccolo“ für Angelika und ein „Kleines“ für den Herrn, die Kinder stehen zwischen den Waggons und genießen die Aussicht und die Fahrt. Auf der leichten Steigung vor Bersbuch hinterlassen wir eine dicke Dampfwolke, auf dem naheliegenden Radfahrstreifen treten die Kinder in die Pedale, um die Bahn einzuholen. Am Bahnhof Bersbuch haben wir 20 Minuten Aufenthalt, die Dampflok wechselt an die andere Zugseite und um halbdrei geht es schon wieder zurück. Es herrscht eine eigene Stimmung, irgendwie fühlt man sich um 100 Jahre zurückversetzt, wenn man winkend aus dem Waggonfenster lehnt, und fremde Leute von der Straße freundlich zurückwinken.

Ursprünglich führte die Bregenzerwaldbahn von Bregenz bis Bezau und war auf den gut 35 km von 1902 bis 1980 mit 760 mm Spurweite in Betrieb. Durch die Folgen eines Felssturzes wurde die damalige ÖBB-Linie eingestellt, aber bereits 5 Jahre später wurde der Verein: Bregenzerwaldbahn-Museumsbahn gegründet der seither das Wälderbähnle auf der Strecke zwischen Bezau-Reuthe-Bersbuch/Schwarzenberg an bestimmten Betriebstagen betreibt.

Bahnhof Bezau Ein Blick in den Führerstand zum Heizkessel Pascal und Hannah - noch warten sie ab ... ... die Kinder genießen die Fahrt dicke Dampfwolken, es geht leicht aufwärts Über die Sporeneggbrücke, unter uns die rauschende Bregenzerach Pascal fotografiert Pause beim Bahnhof Bersbuch pfffffff Die Dampflok hat die Zugseite gewechselt und ist wieder bereit Im Buffetwagen Rückfahrt durch die liebliche Landschaft des Bregenzerwalds

In Bezau spazieren wir noch zum: Strubobuob wo es vielerlei zum Sehen und Staunen gibt.

Beim Strubobuob sieht man Erdmännle ... kleine Pause in Bezau

Wir haben ja noch unsere Kombikarten für die Sommerrodelbahn auf den Hirschberg in Bizau. Also nichts wie hin! Es ist eine kurze Fahrt von Bezau über Bad Reuthe nach Bizau. Die Hirschbergbahn ist etwas oberhalb vom Ort. Mit dem Doppelsessellift geht es bis zur Mittelstation, wo das Rodelvergnügen auf cirka 400 Höhenmetern beginnt. Die erste Rodel: Angelika mit Hannah, dann Pascal – er ist schon groß genug um allein zu fahren, dahinter ich mit Felix, der plötzlich gern mit Begleitung fuhr. Nach der ersten Fahrt wollte keiner der Kinder Schnitzel mit Pommes, sondern lieber nochmals auf der Bahn ins Tal düsen. Also leisteten wir uns nochmals das Vergnügen, das leider für Angelika und Hannah unangenehm endete. Im ersten Drittel der Abfahrt flog beim Abbremsen die Rodel aus der Bahn, wobei es zu schmerzhaften Abschürfungen bei Angelikas Knie, Hand und Unteram (und zwei Wochen Spezialverband) kam. Gott sei Dank kam Hannah mit einer leichten Blessur und dem Schrecken davon. Die Sommerrodelbahn ist schon etwas in die Jahre gekommen und manche Rodel eiert besonders bei den Bremsmanövern, was zu Unfällen führen kann.

Bad Reuthe - Blick zum Hirschberg bei Bizau Herrlicher Ausblick, bei der Auffahrt mit der Doppelsesselbahn das erste Mal ging's noch gut ...

Nach der Erstversorgung, wobei ich feststellen mußte, daß der Inhalt unserer Autoapotheke bei weitem nicht mehr den Anforderungen entspricht – wurde mittlerweile natürlich wieder auf neuen Stand gebracht – fuhren wir über Schnepfau, Au, Damüls und dem Faschinajoch nach Frastanz, um Hannah und Felix daheim abzuliefern. Die Kinder hatten allerhand zu erzählen und Angelika betäubte den Schmerz mit etwas Hochprozentigem.

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