Unseren Stützpunkt für diese Tage haben wir im Haus „Annelies“ auf über 1000 m Seehöhe auf der Bazora. Norbert hat den kürzesten Weg nach Vorarlberg und fährt bereits am Nachmittag mit mir hinauf zur Hütte, um alles für den ersten Abend vorzubereiten. Herbert hat Walter und Peter mitgenommen, kündigt sich von der Walgauautobahn telefonisch an, und braucht dann doch etwas länger, weil er die Direttissima von Frastanz über den Stutz wählt und auf Umwegen wieder auf die Zufahrtsstraße zurück muß. Die Sonne ist schon hinter den Schweizer Bergen versunken, als sie bei uns eintrudeln. Vielleicht war aber auch das Gewicht der vielen Flaschen Brüderwein unseres Weinbauern Rohrmoser Sepp – vom letztjährigen Brüdertreffen in Niederösterreich – im Kofferraum schuld, daß die Fahrt etwas länger dauerte.
Auf jeden Fall hat Norbert den Grill schon angeheizt und in kurzer Zeit stehen aromatisch duftende Bruschetta und 5 „Frastanzer Bier“ auf dem Tisch. Langsam wird es dunkel, wir genießen die gegrillten Lammkotelett, sitzen gemütlich beisammen, schmausen Mamas „Tatschga“ und trinken noch etliche Runden, bevor wir uns in die Betten verziehen.
Donnerstag Morgen: So mancher ist vom gestrigen Abend noch etwas mitgenommen, und hat nicht mehr die Zeit und Muse zum gemütlichen Frühstück, als um halb neun Taxi Merz vorfährt und uns mit dem VW-Bus zum Bahnhof Frastanz kutschiert. Regio-Ticket für 5 – pünktlich fährt der Zug um 09:07 ein und 16 Minuten später sind wir schon in Bludenz. Bei einer Stadtführung lernen wir das Alpenstädtchen näher kennen. Leider sind die Berge in graue Wolken gehüllt, wir können die grandiose Aussicht auf die Rätikonberge im Süden nur erahnen. Schloss Gayenhofen – heute Bezirkshauptmannschaft, ein Blick zum Kloster St. Peter, am Ausgang des Klostertals (Arlberg) gelegen, zur gotische St. Laurentiuskirche, über die gedeckte Stiege hinunter zum „Oberen Stadttor“, hinein in die Fußgängerzone mit ihren prächtigen Bürger- und Patrizierhäusern, welche nach dem Stadtbrand 1638 entstanden sind. Durch enge Gassen gelangen wir zum „Unteren Tor“ und der Pulverturmstraße mit Resten der alten Stadtmauer. Zurück zur Werdenbergerstraße, benannt nach den einstigen Herren von Bludenz, den Grafen von Werdenberg-Montfort, und zum Rathausplatz mit dem Nepomukbrunnen. Nach so viel Geschichte freuen wir uns auf einen Besuch in der Brauerei Fohrenburg, wo wir die Biererzeugung kennenlernen. Beim anschließenden Mittagessen in der Braugaststätte überzeugen wir uns schließlich davon und genießen das Kellerbier.
Der Nachmittag bringt Regen, wir suchen Unterschlupf bei der violetten Milka-Kuh im Suchard-Fabriksverkauf (seit neuestem heißt der Konzern Kraft). Mit dem Montafonerbähnle reisen wir weiter ins Montafon – wie schon der Name sagt – nach Vandans. Bei Irmgards Schwager Toni und seiner Renate, werden wir in die Geheimnisse der exquisiten Schnäpse eingeweiht und testen ausgiebig die verschiedenen Kostbarkeiten. Es wird reichlich eingekauft, Toni ist so nett und fährt uns vorsorglich mit den vielen Flaschen und den violetten Milka-Beuteln zum Bahnhof. Planmäßig erreichen wir wieder Frastanz, wo unser Taxi bereits wartet und uns hinauf auf die Bazora bringt.
Freitag: Heute ist Wetterbesserung angesagt, und unsere Wanderung über die Gurtisspitze hinüber ins Galinatal zur Sattelalp. Als wir dort am Nachmittag ankommen, freuen wir uns über eine heiße Wurst mit frischem, scharfen Kren und eine Runde Bier.
Bevor es ausartet, schultern wir wieder unsere Rücksäcke, verabschieden uns vom Älpler Emil und wandern gemütlich, hoch über Gurtis, zurück zur Bazora, wo wir noch zwei herrliche Parasole zur Verfeinerung unser abendlichen Menüs finden.
Ähnlich wie am ersten Abend, Herbert schläft für die morgige Rückfahrt schon etwas vor.
Es war schön, auch 2007 wieder ein paar Tage gemeinsam zu verbringen.
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